Dorfzentrum Vintl
- Platzgestaltung
- Gem. mit Künstler Josef Rainer und Laurenz Stockner
- Auftraggeber: Gemeinde Vintl
- Ort: Vintl
- Jahr: 2011
- Architekturwettbewerb 2. Platz
Die Idee des Entwurfes besteht darin, auf sehr reduzierte Art und Weise für diese spezielle geografische und städtebauliche Situation eine Antwort in der Gestaltung der Oberflächen und der Verteilung bzw. des Weglassens der Baumassen zu finden, die den Ort klar von anderen unterscheidet und die Stärken des Platzes hervorhebt. Es geht darum, einen Ort zu schaffen, der zwar vom Durchzug des Autoverkehrs lebt, an dem jedoch eindeutig dem Fußgänger Vorrang gegeben wird. Der in einer geschwungenen Geste durch das Dorf fließende Bach prägt das Dorfbild. Diese Besonderheit wird im Moment jedoch kaum wahrgenommen. Einfache Maßnahmen sollen die Wichtigkeit dieses Elementes hervorheben. Eine Mauer mit integriertem Wasserlauf verstärkt die Krümmung des Flusses und gibt ihm seine Kraft zurück.
Wünschenswert ist die Errichtung einer durch diesen Wasserlauf betriebene Mühle, die auf die alte Riepermühle eingeht. Und ein Baustein eines Museums und Infogebäudes ist. Im Museum kann die Geschichte des Dorfes und seine Wandlungen aufbereitet werden, bzw., auf die verschiedenen Gesteine des Tales eingegangen wird. Dadurch würde ein weiterer Baustein in der Museumslandschaft von Vintl errichtet. Der Besucherstrom, der die Lodenwelt und das Käsemuseum besuchen, könnte so in das Dorf weitergeleitet werden. Und ein Teil der abgewanderten Kaufkraft kann so zurückgeführt werden.
Der gesamte Platz wird mit dem für das Weitental berühmten und typischen Serpentin gepflastert. Dadurch wird eine Einheit geschaffen, die Wichtigkeit des Platzes unterstrichen. Und auch dem Autofahrer, der entweder ins Weitental fährt, oder auch nach Terenten, wird vergegenwärtigt, dass er sich in einer Fußgängerzone befindet. So ist die gesamte untere Seite des Platzes dem Fußgänger vorbehalten. Dies wird auch durch gläserne Granaten unterstrichen, die einerseits den Verkehr lenken, andererseits als Sitz- und Ruhemöglichkeiten und auch als Lichtquellen dienen.
In diesem Bereich wird dann auch der Wochenmarkt abgehalten. Es wird ein weiteres Stück Leben und Buntheit in die Mitte der Gesellschaft zurückgeführt.