Kletterzentrum Brixen „Vertikale“
- Erweiterung Kletterhalle Vertikale - Planung und arch. Bauleitung
- Auftraggeber: Alpenverein Brixen in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Brixen
- Ort: Brixen
- Jahr: 2020
Ziel ist es, die bestehende Architektursprache der Kletterhalle, die in Arge mit Mutschlechner Martin (Stadtlabor) entwickelt und ausgeführt wurde, zu bewahren und fortzuführen, da sie in den letzten Jahren sowohl funktionell als auch gestalterisch großen Anklang fand. Unabhängig von der Architektur hat dies sicher auch mit der professionellen Führung durch den Alpenverein Brixen unter Günther Meraner und Ing. Ralf Preindl zu tun, der auch die administrative Bauleitung übernommen hat
Aufgrund der großen Anfrage und der hohen Besucherfrequenz der Vertikale ist eine Erweiterung vor allem auch bezogen auf die derzeitige Überfüllung in den Abendstunden nicht nur sinnvoll, sondern auch notwendig.
Klettern hat sich in den letzten Jahren als Breitensport entwickelt und wird sowohl von Jung als auch von Alt als körperliche und mentale Ertüchtigung geschätzt. Damit leistet der Sport einen großen Beitrag präventiv auf die Gesundheit der Gesellschaft einwirken zu können.
Aufgrund der Wettbewerbstätigkeit besteht die Notwendigkeit von Zuschauerplätzen und es musste aus brandschutztechnischen Gründen eine weitere Treppe zwischen dem Vorstiegsbereich 1 im EG und dem Vorstiegsbereich 2 im 1 OG vorgesehen werden. Die Treppe befindet sich zwischen der Nordseite des neuen Turms und der nördlichen Glasfassade. Gestalterisch wichtig ist dabei, dass die Treppe in einem zweiten Moment Teil der Gesamtskulptur der Kletterpaneele wird und formal mit dem Turm eine Einheit bildet.
Ziel ist es wie oben erwähnt, die Architektursprache der bestehenden Halle beizubehalten. Die Nordfassade der Halle wird abgebaut und um 12m nach Norden versetzt. Die Westfassade um 12m verlängert und der Haupteingang durch eine weitere Einheit vergrößert. Auch die Westseite wird um 12 verlängert, nach außen hin wird die Lochblechfassade kontinuierlich weitergeführt, im Innenraum eine neue Kletterwand geschaffen, an der Speedwettkämpfe stattfinden können.
Das vorgelagerte Lochblech an der Nordwestfassade wird weggelassen, damit ein Bezug zwischen neuem Platz und Halle stattfinden kann. Zwei große Schiebetüren über Eck lassen Innenraum mit dem Außenraum verschmelzen. Zwei neue Türen geben die Möglichkeit den neuen Platz im Norden bespielen zu können und sind Bereicherung für Besucher und auch Kletterer.
Aufgrund der gesetzlichen Mindesthöhe der Speedwand von 15,60m sind zwei Öffnungen im neuen Dach vorgesehen. Ohne diese Maßnahme wären Speedwettkämpfe nicht möglich, zudem dringt in diesen Bereich Licht von oben in die Halle.
Das Konzept der freistehenden Türme, die von einer transparenten Hülle geschützt werden bleibt erhalten. Zum bestehenden großen mittleren Turm kommt ein zweiter hinzu, der im Innenraum im EG Aufenthaltsbereich und Umkleide für die Mitarbeiter bietet und im ersten Obergeschoss weiteren Platz für Schulungen.
Konstruktion und Materialwahl
Der gesamte bestehende Sockelbereich wurde in wärmegedämmten Stahlbeton errichtet. Die darin fußenden Klettertürme sind in Stahlbeton errichtet und dienen als statisches Gerüst für das ebenfalls in Beton ausgeführte und gedämmte Dach.
Die Glasfassade wird vom Dach als Vorhang Fassade abgehängt; ihr vorgelagert ist ein Aluminiumlochblech als Sonnenschutz. Die verwendeten Gläser entsprechen einem U-Wert von 1,0W/m²/K.
Fotos: Oliver Jaist