Verbindung Stadt – Berg | Ideenwettbewerb
Ort: Brixen/Plose
Jahr: 2018
Auslober: Gemeinde Brixen
Gemeinsam mit:
Arch.tv|Trojer Vonmetz Architekten: Arch. Stefan Trojer Mitarbeit: Arch. Matteo Torresi
Pfeifer Planung GmbH: Ing. Michael Pfeifer,Ing. HeinzPerathoner
Ing. Martin Oberhuber
Arch.tv|Trojer Vonmetz Architekten: Arch. Stefan Trojer
Von Lutz - Bürogemeinschaft: Ing. Andreas von Lutz
Die Verbindung zwischen dieser einmaligen mittelalterlichen Stadt Brixen und einer der wohl beeindruckendsten Bergkulissen wird symbolisch kraftvoll nach außen getragen: längs der Mozartallee verschmelzen vertikale Elemente mit einer langgezogenen, teils transparenten, teils undurchsichtigen Hülle, die, einem leichten Schleier gleichend, die dahinterliegende, innovative Seilbus-Bahn erahnen lassen.
Zur möglichst effizienten, raschen und kostengünstigen Abdeckung des Transportbedarfs der örtlichen Bevölkerung und der Touristen wird eine Trasse gewählt, die durchgehend, also ohne umzusteigen, vom Zugbahnhof / Mobilitätszentrum, Station (S1), über Zwischenstationen beim Mozartkindergarten für die Stadt Brixen (S2), zum rechten Eisackufer für Milland (S3), zur Josefsiedlung (S4), nach St. Andrä (S5) und von dort zur Talstation der Plose-Bahn (S6) führt.
Die Seilbus-Bahn behindert den restlichen Verkehr nicht, sondern entlastet ihn. Sie ist an 355 Tagen im Jahr verfügbar.
Im Bereich der Mozart-Allee fahren die Seilbusse, auf Schienen abgehängt, in einem filigranen Fachwerkband. Die Gestaltung dieser Teilstrecke beruht auf folgender architektonischen Idee:
Die Station am Bahnhof / Mobilitätszentrum (S1) ist unterirdisch verwirklicht und von der bereits bestehenden Bahn-Unterführung her rasch und barrierefrei zugänglich.
Die Streckenführung der Seilbus-Bahn verläuft in einem Abstand von mindestens 5m über dem Straßenniveau der Mozartallee, dies erschien dem Team als die sinnvollste Lösung, um die attraktive Anbindung an die Stadt ohne Gebäudeüberflug gewährleisten zu können. Ein filigranes Tragsystem, eingekleidet durch einen goldbraunen Metallschleier, scheint über der Allee zu schweben und verleiht der Verbindung dadurch zusätzliche Strahlkraft nach außen. Lochbleche deren Lochungen maximal 5mm betragen, garantieren die völlige Durchlässigkeit und Transparenz, Streckmetallbleche bieten hingegen die Möglichkeit, Lichteinfall zu gewährleisten und gleichzeitig die Sicht zu den Nachbarn zu verhindern.
Die Station am Mozartkindergarten (S2) ist sehr einfach gestaltet und leicht über zwei seitliche Rampen erreichbar. Sie bedient verkehrsnah das Stadtzentrum, wichtige Schulen und Sozialeinrichtungen.
Das Herzstück der Verbindung zwischen der Stadt Brixen und dem Ploseberg mit seiner atemberaubenden Aussicht manifestiert sich in einem skulpturalen, über den Fluss Eisack leicht auskragenden, transparentem Körper (Station S3). Er soll horizontale Bewegung mit vertikaler Bewegung symbolhaft vereinen. Der horizontale Schleier findet sein Ende in diesem Kopfstück von dem aus die neue Seilbus-Bahn dann rapide in die Höhe steigt. Der Fußweg in die Stadt von hier aus dauert lediglich 5 min und bietet sowohl Einheimischen als auch Gästen die Möglichkeit den Fluss Eisack und den von Bäumen gesäumten Bachdamm bewusst wahrnehmen zu können und dann direkt in das Herz der Stadt zu gelangen. Die Station (S3) liegt am rechten Eisackufer und ist von Milland und dem Radweg aus bequem erreichbar.
Von der Station am Eisack (S3) aus verläuft die Trasse auf Tragseilen ohne über Gebäude hinwegzufliegen. Die Station in der Josefssiedlung (S4) bedient diese und das dort beginnende Netz an Wanderwegen, sie liegt über der dortigen Straße und verfügt über eine einfache Umlenkung in Richtung St. Andrä. Über die als leichte Fachwerke gestalteten Stützen (ST1),(ST2), (ST3) fahren die Seilbusse weiter zur Station (S5) in der Mitte von St. Andrä, welche sowohl für lokale Pendler, Skifahrer, als auch für Gäste aus St.Andrä und den umliegenden Dörfern relevant ist. Von dort erreicht man in kurzer Fahrt über die Stütze (ST4) die Station (S6) an der Talstation der Plose-Bahn. Die Station (S6) verfügt über eine einfache Umkehreinrichtung, ähnlich der von Station (S1).
Die Stationen sind mit filigranen Lochblechen verkleidete, leicht bedachte Stahlbauten. Die Stützen sind filigrane Fachwerke, die auf Wunsch gleich den Stationen verkleidet, oder transparent sein können.