Wohnbau Agoris
Wohnbaugenossenschaft Agoris
Wohnbau
Auftraggeber: Siedlungswerk St. Albuin
Ort: Brixen Zone Landwirt
Jahr: 2019
Architekturwettbewerb 1. Platz
Vorliegendes Projekt ging als Siegerprojekt eines geladenen Architekturwettbewerbs unter dem Vorsitz von Architekt Josef March hervor. Es wurden 7 Beiträge diverser Architekturbüros abgegeben. Hauptkriterium für den Sieg, war die Schaffung gleichwertiger Wohnungen hoher Wohnqualität. Dies gelang, durch die Positionierung der Gebäudevolumina und die Entscheidung, die beiden vorderen Baukörper auf zwei Geschosse zu reduzieren.
Hauptziel des Entwurfs ist es, Innen und Außenräume zu schaffen, in denen sich die Bewohner wohl fühlen. Das Credo des Architekten kommt auch in dieser Wohnanlage zur Geltung: Offenheit und Weite wechseln sich ab mit Geborgenheit und „Sichzurückziehenkönnen“.
Die neue Wohnanlage befindet sich an der orografisch linken Seite des Eisacks am nordwestlichen Stadtrand von Brixen in der Zone Landwirt 4. Es handelt sich um eine Anlage mit 12 Wohnungen situiert in einem Südhang mit Blick auf den Talkessel von Brixen, auf den Eisack und die dahinter liegende Bergkette des Radlsees.
Die drei Einzelbaukörper beherbergen jeweils vier Wohnungen. Dabei sind die tiefer gelegenen Baukörper (G1 und G2 a) zweigeschossig, das höher gelegene Wohngebäude (G2b) hingegen dreigeschossig. In G1 und G2a sind je Geschoss zwei wohnungen auf einer Wohnebene vorgesehen, im Baulos G2b zwei ebenerdige Wohnungen und darüber zwei Duplexwohnungen mit großzügiger Dachterrasse. Durch diese Maßnahme kann jede einzelne Wohnung den freien Blick auf Stadt und Bergwelt genießen. Die Sonne kann im Winter tief in die Räume eindringen, im Sommer spendet der vorgelagerte Loggiabereich angenehmen Schatten. Es endstehen Loggiabereiche, die eine Zwischenzone zwischen Innen und Außen schaffen. Der Sonnenschutz befindet sich an der Außenseite der Terrasse, dadurch wird der Wohnraum in einem Großteil des Jahres optisch vergrößert.
Die Grundlegende Idee bezogen auf die Fußgänger bzw. Fahrrad Erschließung beruht darauf, teils anstelle der vorgeschlagenen Außentreppen eine Art Wohnweg zu realisieren, der die Grundlage für die behindertengerechte Erreichbarkeit der Wohnungen ohne Aufzug darstellt und auch die Basis dafür schafft, dass die Treppenhäuser zu den oberen Geschossen nicht geschlossen werden müssen. Die Rampen haben eine Neigung von 8% Neigung. Mit dieser Neigung ist ein problemloses Erreichen der Zugänge mit Fahrrädern, Kinderwägen oder Rollstühlen möglich.
Zudem wird die ansonsten sehr hoch wirkende Mauer Im Südwesten des Bauloses G2a durch den Wohnweg zweigeteilt und eine behutsamere Einbindung in das Gelände erreicht. In jedem Wohnblock werden die Aufzugsschächte für eine eventuelle zukünftige Anbringung von Aufzügen vorgesehen.
Sämtliche Wohnungen im Erdgeschoss verfügen über einem privaten Garten. Es wird darauf geachtet, dass so wenig Fläche versiegelt wird, wie notwendig. Die Dächer werden extensiv begrünt. Ein gemeinsamer Aufenthalts- und Spielbereich fungiert als Zwischenebene zwischen den einzelnen Baukörpern und fügt sich optisch behutsam ins Gelände ein.